FUN?

Wo liegt die richtige Balance zwischen Realismus und Optimismus? Wie viel Spaß darf sein, muss sein? Wie viel Farbe kommt in die Looks? Welche Bilder werden prägen? Die Kreativen und ihre Einschätzungen auf den folgenden Seiten.

Schön, was die Catwalks so zeigen. Sehr schön. Vielleicht sogar ein bisschen zu schön? Von Saison zu Saison offenbart sich die Vielfalt des Understatements während der Defilees. Old Money Style, so beschrieb manch einer eine der vielen Facetten. Als Realismus definierten es die anderen. Die Zurückhaltung bekam viele Namen. Die Stoßrichtung dabei ist jedoch klar: Ein leiser Luxus prägt das modische Bild der vergangenen Saisons. Zumindest bei ganz vielen Designern. Immer wieder wird betont, wie wichtig der Schnitt, der Stoff, die Qualität seien. Investment Pieces tragen die, die wissen, worauf es ankommt, so die Devise. Der neue Show-off war keiner. Und jetzt? Haben die Kreativen es übertrieben mit den sachten, edlen Entwürfen? Könnte es sein, dass der jahrelange Drang hin zum edlen Understatement dazu geführt hat, dass viele diese Zurückhaltung, diesen oft proklamierten Realismus mittlerweile einfach nur noch als langweilig empfinden? Umso spannender wird es zu beobachten, ob alsbald die modische Kehrtwende ansteht. Die Frage, wie viel Optimismus, Fun und Farbe sich künftig in die Kollektionen wagt, ist drängender denn je. Zumal der Handel in diesen Monaten die Order für den Sommer plant, neue Bilder sucht, die begeistern. Passt ein neuer Fun-Faktor überhaupt in den Zeitgeist, in ein durch viele Krisen und Kaufzurückhaltung gezeichnetes Umfeld? Oder wäre die beschriebene Kehrtwende gerade deswegen so essenziell?

Labels to watch

Was macht Sortimente besonders? Wie werden sie interessanter? Der Einkauf will seine Angebote noch stärker kuratieren, noch individueller gestalten. Inspirationen und Ideen für frische, unverbrauchte Kollektionen.

Caval Bei Caval ist kein linker Schuh wie der rechte. Subtil unterscheiden sie sich in Linienführung und Farbspiel. Und doch gehören sie unverkennbar zusammen. Nicht nur die ungleichen Paare machen die Sneaker des französischen Labels aus, das in

Bits & Pieces vor Düsseldorf

Die Order tritt in die Hochphase ein. Jetzt werden die Budgets final vergeben. Knapper, bedachter, überlegter denn je. Dennoch: 66% der befragten Händler einer großen TW-Einkäuferstudie sind auf der Suche nach neuen, unverbrauchten Kollektionen. Ein paar Inspirationen, wo sich etwas Neues tut. Welche Labels und News es zu entdecken lohnt zur Einstimmung auf das Orderwochenende am Rhein.

Order-Agenda

Präziser Blick gefragt

Auftakt in die Orderrunde zum Herbst 2024. Die Branche steht unter Druck. Die Stimmung ist angespannt. Noch prägnanteres Timing, noch präzisere Einsteuerung, mehr saisongerechte Ware, mehr Fokus für die frühen Termine, ein klarer modischer Impuls Richtung Realismus. So wollen die Womenswear-Anbieter den Herbst knacken.

Londons Comeback

Zwischen innovativem Tailoring und Babydoll-Ästhetik. Zwischen alten Bekannten und frischem Wind. London zeichnet erneut ein uneinheitliches Modebild. Potenzial liegt in der Luft.

Zurück zu alter Stärke? Nicht ganz. Dennoch kehrt die Londoner Modewoche mit einer gewissen Wucht zurück. Mit 61 Schauen und Präsentationen ist der Kalender üppiger als in den vergangenen Jahren. Und während in der vorigen Saison alle Augen auf das D

Labels to watch

Mal total reduziert, mal voller Farb- und Musterfreude. Mal Handwerk auf höchstem Niveau, mal Retail-Expertise. Die Bandbreite an interessanten Labels ist groß. Nachschub für die Sortimente.

Evyïnit Hochwertige, handgefertigte Strick-Styles mit zeitgemäßem Design stehen für das Berliner Label Evyïnit. Die Gründerin Ewelina Smarz lässt sich von klaren, minimalistischen Linien und luftigen, offenen Strickbildern ispirieren. So entstehen

Order im Blick

Anspannung, Nervosität – sie prägen die Stimmung zum Start in die Orderrunde. Zu viel Regen, viel zu viele Insolvenzen, eine weitgehend zähe Frühjahrssaison sorgen für Realismus statt Überschwang bei den Womenswear-Anbietern. Auch modisch steht über einen neuen Minimalismus sowie ein subtiles Farbbild Klarheit und Vernunft statt Exzess im Vordergrund.

Labels

Die Orderrunde steht unmittelbar bevor. Im hohen Genre hat sie längst begonnen. Wo noch nicht, laufen die Budgetplanungen auf Hochtouren. Zur Einstimmung hier ein erster Blick auf frische, unverbrauchte Namen, für die man sich im Einkauf – von Tailoring bis Taftkleid – noch Raum lassen kann.

Frische, Farbe, Frühjahr

Die DOB-Händler haben auf Farbe gesetzt und ins Schwarze getroffen

Positive Umsatzentwicklung trotz winterlicher Temperaturen. Konfektion ist nicht zu bremsen.

Farbe, Farbe, Farbe“, schwärmt Stefanie Gräwe von Style & Select in Bochum. „Ich hätte nie gedacht, dass das nochmal ein so starkes Thema sein wird.“ Leuchtendes Gelb, Orange, knalliges Pink, Kobaltblau und Limettengrün – von knallig bis pastellig –

Labels

In unsicheren Zeiten erfordert es Mut, neue Partnerschaften einzugehen. Aber wann, wenn nicht jetzt? Es gilt mehr denn je, über innovative Namen und überraschende Impulse neue Begehrlichkeit zu schaffen.

--- Solotre --- Italien ist die Heimat von Solotre. Dort wurde das Label, das komplette Looks mit einer starken Basis in Strick bietet, 2017 gestartet. Jetzt erhält die Kollektion unter der Designhandschrift von Erika Cavallini, die man zuvor für