Recyceln oder Wiederverkaufen

Kreislaufmode dreht sich im Kreis

Modemarken haben noch immer wenig Ambitionen, schon bei der Herstellung an Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz zu denken, das hat der „Circular Fashion Index“ der Unternehmensberatung Kearney 2023 ermittelt. Weil das Recyceln von Stoff extrem komplex

Wir müssen dort sein, wo die Genz Z ist

Kooperation: Lenia Karallus erklärt, warum Momox seine Secondhand-Ware bei About You anbietet. Von Bettina Sonnenschein

Als weiteren Meilenstein, um die Kreislaufwirtschaft für Mode voranzutreiben, bezeichnen About You und Momox ihre vergangene Woche verkündete, neu geschlossene Partnerschaft. Lenia Karallus, die viele Jahre als Beraterin und Strategin für den E-Commerce und den Onlinemodehandel gearbeitet hat, erklärt, was sie sich als Chief Commercial Officer für Mode bei Momox von der Zusammenarbeit erwartet – und warum die Kooperation kein Pakt mit dem Teufel ist, obwohl bei About You auch jede Menge Fast Fashion angeboten wird.

„Es ist komplex“

H&M: Die Marke will die Modeindustrie in eine nachhaltige Zukunft führen – Sustainability Manager Germany Hendrik Heuermann akzeptiert für sie selbst das Fast-Fashion-Label nicht

Laut „Slow Fashion Monitor 2021“ von Splendid Research glauben nur 24 Prozent der Kundschaft, dass H&M ein nachhaltiges Warensortiment bietet. 40 Prozent sind vom Gegenteil überzeugt – dabei engagiert sich H&M schon seit mehr als 20 Jahren für Nachhaltigkeit. Hendrik Heuermann erklärt, warum diese Wahrnehmung nicht die größte Rolle spielt.

„Mut, sich angreifbar zu machen“

Kommunikation: Aus Sicht von Beraterin Thekla Wilkening muss die Modeindustrie endlich laut darüber sprechen, was sie tut – und wofür sie noch mehr Zeit braucht

Von älteren Managern wird Thekla Wilkening gelegentlich gefragt, warum sie von einer so jungen Frau eigentlich Ratschläge in Sachen Kreislaufwirtschaft annehmen sollten. „Weil ich mich seit mehr als zehn Jahren damit beschäftige“, erklärt die Mittdreißigerin dann ihre Expertise und fühlt sich bestätigt: In der Modeindustrie haben viele die Zeichen der Zeit noch immer nicht erkannt.

Vertrauen schaffen

Nachhaltigkeit: Dass es die Modeindustrie ernst meint, stößt auf skeptische Konsumenten

Nachhaltigkeit war wohl das wichtigste Wort bei der Frankfurt Fashion Week zu Jahresbeginn: Der Begriff Sustainability bestimmte einen Großteil der Programmbeschreibungen. Tarané Yuson, Gründerin und Managing Director der Werbeagentur Yes Ideas in Ha

Abgesichertes Schweigen

Nachhaltigkeit: Die Textilindustrie nutzt Siegel häufig nur als Risikomanagement-Tool, selten in der Kommunikation

Eigentlich, so sagt Wolfgang Grupp junior, müsste sich Trigema überhaupt nicht um Zertifikate kümmern, die belegen, wie nachhaltig, ökologisch, hautverträglich und sozial seine Produkte sind: „Wir haben eine gläserne Produktion“, so der Sohn von Trig

News und Studien

Interessante Fakten für die Marketer von heute und morgen

Glaubwürdig statt scheinheilig Im September stellte der Pilot-Radar fest: Grüne Botschaften entsprechen dem Zeitgeist und sind auch für die Markenkommunikation wichtig. Aber nur, wenn es den Unternehmen ernst ist: Glaubwürdigkeit statt Greenwashin

Nachhaltige Entwicklung

Momox: Die Transformation zur Plattform für bewussten, ressourcenschonenden Konsum war nicht die Gründungsidee

Am Anfang ging es wirklich nicht um die Rettung der Welt. Christian Wegener brauchte einfach Geld, als er 2004 nach Berlin kam. Mehr oder weniger verkaufte er ein gebraucht gekauftes Buch mit Gewinn bei Amazon. Und weil vielleicht noch einmal klappt,

Showroom der Kompetenz

Früher zeigten Frauenmagazine Mode – heute nutzen sie ihre Expertise in Fashion und Beauty, um die eigene Medienmarke zu stärken und stellen diese zusätzlich in den Dienst von Kundenmarken

Ganz nett, so etwas im Portfolio zu haben – aber eine große Bedeutung wird es wohl nicht bekommen. So in etwa lautete bei vielen das erste Fazit, als das Frauenmagazin Brigitte im Sommer 2012 seine erste Modekollektion in Kooperation mit dem Label To

About Tarek

Er ist digital orientiert durch und durch. Mode interessiert ihn in erster Linie als Produkt – ihre emotionale Seite kennt er dennoch

Kürzlich war Tarek Müller tatsächlich mal wieder in einem Geschäft für Bekleidung. Und hat sogar etwas gekauft. „Zum ersten Mal nach fast vier Jahren“, sagt er und wirkt selbst noch ganz überrascht von dieser Tat. Müller ist alles andere als ein Gele