München ist cool

In Berlin regiert man die Republik, doch die gastronomische Hauptstadt Deutschlands heißt München. Hier findet jeder etwas nach seinem Geschmack ­ gehäufter und (facetten-)reicher als anderswo hierzulande: Fast Food, Soulfood, Fine-Dining, traditionelle W

Gaudi ohne Grenzen

Trendtown München: In keiner anderen deutschen Stadt tut sich gastronomisch so viel wie in der Bayern-Metropole. Ob Trend-Club, In-Restaurant oder urbayerische Großgastronomie, vom Hofbräuhaus bis zum P1 ­ auch in wirtschaftlich schweren Zeiten behaupten sich traditionelle ebenso wie originelle Konzepte im bundesdeutschen Vergleich erstaunlich gut. Aber: das Münchener Publikum ist extrem anspruchsvoll, allerdings auch sehr offen und experimentierfreudig. Ein perfekter Nährboden für innovative Projekte, ein Seismograph für neue Trends, aber auch ein hartes Pflaster für alle, die dauerhaft erfolgreich sein wollen.

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Gastgewerbe München

€ 5,75

Feuer und Flamme

Der Name ist Programm: Der Brenner-Pass als Schnittstelle zwischen München und Mailand bietet grenzenlose Assoziationsspielräume. Das Restaurant Brenner bietet Pasta, Fisch & Fleisch vom offenen Feuer. Holzkohlengrill & Gast Seite an Seite. In absoluter 1a-Lage Münchens. Der jüngste Coup des erfolgreichen Gastroduos Rudi Kull und Albert Weinzierl, der eine Gastronom, der andere Architekt, lockt seit Mitte Oktober 2003 mit einem italophilen Konzeptmix aus Bar, Pasteria & Grill täglich 550 bis 1.100 Gäste (über 1.500 in der Spitze) in die ländliche Ferienhausatmosphäre inmitten der Großstadthektik. 1 Mio.EURwurde in den riesigen denkmalgeschützten Raum mit 340 Plätzen investiert, dessen Kombination von Historie & Moderne zusätzliche Faszination kreiert. www.brennergrill.de

Die Rechnung geht auf

Diese Location ist ein Hingucker. Wegen der rot-goldenen Wandfarbe, die thailändische Tempelassoziationen wachruft. Aufgrund der zwölf aufgereihten Sitzplätze hinter der 'Schaufenster'-Front, wo sich Gast und Mall-Passant 'Auge in Essen' gegenüberstehen bzw. sitzen. Und auch in punkto Qualität, Authentizität und Tempo ist man aktuell super gefragt. Das Inhaber-Ehepaar Nisachon und Bernd Ungewitter hat sich die Messlatte für das Kaimug, Thailändische Garküche, in den Münchener Fünf Höfen, ganz hoch gehängt. 1,5 Mio. EUR Umsatz netto für 2004 sind angepeilt. Acht Jahre Imbisserfahrung hat man im Rücken. Zusätzliche Pro-Faktoren fürs Gelingen: 750-1.100 Gäste/Tag, zentrale Innenstadtlage mit 30.000 Gästen Frequenzpotential und 1,2 Mio. EUR Netto-Umsatz von März bis Dezember 2003. www.kaimug.de

Der Traum ist Wirklichkeit

Was Anfang 2003 Wunsch war, hat das Betreiber-Ehepaar Arabella & Peter Pongratz mit dem Paulaner am Nockherberg, eines der größten und modernsten Wirtshäuser Münchens, im 1. Betriebsjahr realisiert. 10 Mio. EUR Umsatz brutto sind geschafft. Davon rd. 2,5 Mio. EUR allein durch 17 Tage Starkbierzeit. Ein Zeichen, dass in Bayern die Uhren tatsächlich anders ticken. Denn was in München durch Sonderevents an Zusatzumsätzen generiert wird, kann bis zu 50 % der Jahreserlöse ausmachen. 2004 dürfte Pongratz noch eins drauf setzen: geschätzte 15 Mio. EUR Umsatz brutto ­ allein 4-6 Mio. EUR durch das Paulaner Festzelt auf der Wies'n, wo heuer für das Wirtepaar & Team Premiere ist. www.nockherberg.com

Drei Zimmer mit Garten

In der Corneliusstraße scheint wieder die Sonne: Drei Monate war das Café Forum geschlossen, mussten Nachbarn und Freunde auf die 'Institution im Gärtnerplatzviertel' verzichten. Mitte März war es dann soweit: alles neu unter dem bewährten Zeichen der Sonnenblume ­ Sympathieträger und Markenzeichen in einem. 1,1 Mio. EUR haben die Betreiber um Martin Kolonko (ROK- Restaurants) in die Neugestaltung des Lokals gesteckt. Motto: Aus eins mach drei ­ Restaurant, Bar und Café unter einem Dach. Umsatz in den ersten beiden Wochen seit dem Relaunch: 127.000 EUR ­ vierfacher Stuhlumschlag! Kein Wunder, denn maßgeblich am neuen Konzept beteiligt: die Gäste. Da scheint das Ziel von 1,75 Mio. EUR für 2004 fast bescheiden.

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Forum: F&B

€ 5,75

Brot & Emotionen

Klein, aber oho. Ein Stehkonzept mit Außenplätzen. In bester 1a-Lage Münchens, am Ausgang der Fünf Höfe zur exquisiten Einkaufsmeile Theatiner Straße, präsentiert sich Aran auf rd. 50 qm Ladenfläche als Pausenkonzept für jedermann. Der Name ist Programm: Aran ist das gälische (keltische) Wort für Brot. Entsprechend dreht sich alles um die gerade geschnittenen, noch warmen und duftenden Scheiben frischer Sauerteig-Brotlaibe. Zwölf Aufstrich-Spezialitäten stehen zur Auswahl. Plus fünf Kaffeebohnen-Mischungen für Spezialitäten auf der Getränke-Seite. "7.500 ­ 12.000 EUR Netto-Umsatz erzielen wir pro qm Gastraum", verrät Unternehmer Jürgen F. Baur. www.aran.coop

Kann denn biblische Inspiration Sünde sein? Das Lenbach in München steht ganz im Zeichen der sieben Todsünden Neid, Gier, Lust, Zorn, Eitelkeit, Völlerei und Trägheit. 1997 hat Peter Schmuck dem ehemaligen 'Palais am Lenbachplatz' gastronomisches Leben ei

Beständiger Boom seit 641 Jahren

Keine Experimente! So könnte man kurz und knapp das Konzept beschreiben, nach dem der 'Franziskaner' seit 1363 zu den Urgesteinen und gleichzeitig Boom-Betrieben der bayerischen Landeshauptstadt zählt. Und das galt auch für den Umbau vor zwei Jahren, seit dessen Ende Wirt Eduard Reinbold seinen Gästen wieder das bietet, was sie schon immer an diesem Traditionsgasthaus in der Perusastraße geliebt haben: Urmünchener Gastlich- und Gemütlichkeit, deftige Schmankerln und die eine oder andere zünftige Maß. Erleichtert und verschönert wird die Traditionspflege durch modernste Technik bis ins Detail. Umsatz 2003: 10 Mio. EUR. www.zum-franziskaner.de

Zurück zu den Wurzeln

Ein neues Traditionsgasthaus ­ ein Widerspruch in sich? Nicht, wenn die älteste Brauerei Münchens und ein bewährter Wirt mit ihrem geballten Erfahrungsschatz dahinter stehen: Direkt neben dem berühmten Nürnberger Bratwurstglöckl hat im November 2003 ebenfalls unter der Ägide von Glöckl-Wirt Michael Beck der Augustiner am Dom seine Pforten geöffnet ­ als bürgerliche Braustüberl-Alternative zum eher hochpreisigen Glöckl. Das Erfolgs- geheimnis steht auf der Karte: original-traditionelle Gutbürgerlichkeit, die selbst viele Münchener nur noch aus ihrer Kindheit kennen, zu bodenständigen Preisen.