Die Ereignisse im März
Im März, fernab der großen Schlagzeilen, eroberte eine Gemeinde in Minnesota, USA, nicht nur die Lokalnachrichten, sondern auch die sozialen Plattformen. Die Geschichte erinnert an das unbeugsame gallische Dorf aus den Asterix-Comics. Mit über 85000 Einwohnern ist Duluth zwar kein kleines Dorf, doch die Einwohner scheinen über einen ähnlichen Eigensinn zu verfügen, wie die unbeugsamen Gallier.
Das Wall Street Journal hatte ein eher frotzeliges Interview mit Kathy Cargill, der Milliardärsgattin des Agrargiganten Cargill veröffentlicht. Darin beschwerte sie sich über die Engstirnigkeit der Einwohner. Diese nahmen es mit Humor und reagierten mit kreativem Einfallsreichtum.
Die Milliardenerbin war verstimmt über die Anfrage des Bürgermeisters, der sich nach ihren Plänen für über 20 erworbene Grundstücke und Immobilien erkundigte, die Cargill in den letzten zwei Jahren erworben hatte. Trotz einer Wohnungskrise in Duluth hielt es die Milliardärin für sinnvoll, intakte Einfamilienhäuser abzureißen. Angeblich wollte sie auf den Flächen auch öffentliche Erholungsorte für die Anwohner schaffen. Da ihre wohltätigen Absichten in Frage gestellt wurden, würde sie davon jetzt allerdings absehen. Die Gemeinde hätte sich durch ihre misstrauische Haltung ganz nach einer amerikanischen Redewendung in ihre „Cheerios gepisst“, so Cargill, und sich so um mögliche Zuwendungen der vermeintlichen Wohltäterin gebracht.
Als Reaktion darauf riefen die Bewohner zu Geld- und Lebensmittelspenden der von General Mills produzierten Cheerio-Frühstücksflocken auf. Die Cheerio-Challenge brachte bis zum Monatsende über 800 gespendete Cheerio-Packungen und über 50000 Dollar ein. Das dürfte am Ende auch den Agrargiganten Cargill gefreut haben: Der Konzern ist Zulieferer für General Mills. CSI
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