Der Handel nutzt den Schwung und geht eigene Wege

Immer mehr überraschende Innovationen mit Pfiff kommen in die Regale – Kreative Namensgebung – Trendthemen von der Regionalität bis zur fleischlosen Ernährung

Von wegen nur einfach und preisgünstig. Die Händler greifen mit ihren Hausmarken verstärkt Trends auf und lassen sich auch bei der Namensfindung einiges einfallen. Beim Streifzug durch die Handelslandschaft finden sich kreative Beispiele.

Mission: Proteinwende

Ob aus kaufmännischem Kalkül, Imagegründen oder missionarischem Eifer – Händler erweitern ihr Angebot an veganen Lebensmitteln. Geht die Rechnung auf? Madeleine Nissen

Selberbacken geht immer öfter

Junge Familien und Millenials haben unter dem Eindruck der Pandemie ihren Spaß am Backen entdeckt. Zutatenhersteller profitieren von der Dynamik des Marktes und wollen sich mit ihren Produkten stärker verankern. Doch der Handel ist nicht untätig und pusht seine Eigenmarken. Ulrike Lach

„Wir setzen auf Abwechslung“

In seinen beiden 800 und 300 Quadratmeter großen Getränkemärkten in Borken führt Edeka-Händler Bernd Wilger jeweils rund 800 Artikel. Die weiträumigen Flächen sollen die Kunden zum Verweilen einladen.

Expertise überzeugt

Verbraucher haben ihr Ernährungsbewusstsein geschärft. Frische Produkte, Milchalternativen, gluten- und laktosefreie Lebensmittel boomen. Die Chance für Kaufleute sich als Gesundheitsversorger zu profilieren. Erste Händler ordnen bereits ihre Sortimente neu und bieten die passende Beratung. Silke Liebig-Braunholz

Mehr Veggie wagen

Alternativen zu Fleisch, Milch oder Käse sind in aller Munde, aber längst nicht in jedermanns Einkaufskorb. In Veggie ist zwar viel Wachstum drin, dennoch müssen Händler den Spagat meistern zwischen teuren Innovationen im Sortiment und Inflationssorgen sparsamer Kunden. Sonia Shinde

„Wir wollen nicht elitär sein“

Im Hamburger Szeneviertel Sankt Georg darf es außergewöhnlich, üppig und vor allem hip sein, sagt Geschäftsführer Frank Ebrecht. Wenn es morgens schnell gehen muss, bietet Edeka Niemerszein Kaffee aus der Hansestadt und Stullen regionaler Bäcker.

Getränke

„Red Bull ist wie Nutella“

In einer ehemaligen Veranstaltungshalle ist der 450 Quadratmeter große Getränkemarkt von Edekaner Sven Stiegler (38) aus Frankenthal untergebracht. Dieser fasst rund 6000 Produkte und trägt etwa 20 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Top-Marken spielen eine wichtige Rolle im Sortiment.

Rosige Aussichten

Fleisch bleibt der Klassiker auf dem Rost. Gefragt sind hochwertiges, exklusives Fleisch und neue Zuschnitte. Immer häufiger spielen Tierwohl und regionale Herkunft bei der Kaufentscheidung eine Rolle. Dieter Heimig

„Gin ist einfach hip“

Daniel Driller ist Fan guter Ideen. Und so wurde aus einer Schnapsidee ein eigens kreierter Wacholder, der in Drillers Edeka-Laden von der Beliebtheit längst Monkey 47 in den Schatten stellt. Seinen 4630 Gin verkauft er in 120 Edeka- und Rewe-Läden.