Besser aber weniger

Trotz rückläufigen Fleischkonsums und hoher Endverbraucherpreise halten sich Premium- und Regionalkonzepte beharrlich. Es gilt jedoch, Anspruch und Qualität glaubwürdig und transparent zu kommunizieren. Dirk Lenders*

Wer auf die aktuellen Entwicklungen des deutschen Fleischkonsums schaut, stößt auf zwei Trends: „Weniger und billiger“ und „Weniger aber besser“. Beides ist richtig. Vor allem die Kernaussage, dass hierzulande seit vielen Jahren immer weniger Fleisch

Raus aus der Theke, Rein in die Theke

„Ins Vollsortiment gehört eine Bedientheke“

Gegen den Trend hat Familie Kost in ihrem Rewe die Bedientheke wieder aufgemacht. Ein kleineres Angebot und kürzere Öffnungszeiten sollen nun den Erfolg bringen, wie der Inhaber sagt.

Besser als der Standard

Das meiste Fleisch aus verbesserter Tierhaltung wird mit dem ITW-Siegel vermarktet. Globus, Wasgau, Dohle oder Tegut aber gehen traditionell einen anderen Weg. Sie vermarkten Schweine-, Rind- und Hühnerfleisch aus eigenen Programmen und mit teils strengeren Haltungsnormen. Heidrun Krost und Dirk Lenders

Bei Wurst ist mehr drin

Die Haltungsfrage hat die Mitte der Gesellschaft erreicht. Der Handel will auch bei verarbeiteter Ware höhere Haltungsstufen und deren Deklaration. Aldi plädiert für geschlossene Kreisläufe – statt Teile zu exportieren, sollen sie hier in die Wurst gehen und mehr Tierwohl mitfinanzieren. Dirk Lenders

Markenkonzepte

Wursthersteller stecken derzeit mit eigenen Tierwohl-Produkten die Claims ab. Auch wenn die Marktbedeutung in Bezug auf das Umsatzvolumen noch verschwindend klein ist, so ist doch jetzt Zeit Flagge zu zeigen. Dirk Lenders/Heidrun Krost

Profit mit Profilierung

Premium-Tierwohlprogramme mit Schweinefleisch sind immer noch etwas für Idealisten mit Pioniergeist. Doch seit das Interesse dafür – vor allem der selbstständigen Händler – zugenommen hat, ist das Geschäft immer häufiger für alle Beteiligten in der Kette profitabel. Das zeigt auch das Ringelswin in der Metropolregion Hamburg. Dirk Lenders

„Alle müssen mitanpacken“

Es ist ein Paukenschlag. Discounter Aldi geht beim brisanten Thema Geflügelhaltung voran und schließt sich der Europäischen Masthuhn-Initiative (EMI) an. Die LZ fragte Tobias Heinbockel, zuständig für das Category Management bei Aldi Nord und Erik Döbele, Managing Director Corporate Buying bei Aldi Süd, warum die Zeit für eine Offensive genau jetzt reif ist.