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    agrarzeitung 14 vom 08.04.2011 Seite 003

    Meinung & Hintergrund

    Gastkommentar Prof. Claudia Kemfert, Deutsches Institut f. Wirtschaftsforschung

    Gastkommentar Prof. Claudia Kemfert, Deutsches Institut f. Wirtschaftsforschung

    Erneuerbare Energien sind der Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung: Sie sind klimaschonend, sorgen als heimische Energieträger für Versorgungssicherheit und können zudem als Wachstums- und Jobmotor die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Erneuer

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    agrarzeitung 14 vom 08.04.2011 Seite 3

    Meinung & Hintergrund

    Gastkommentar Prof. Claudia Kemfert, Deutsches Institut f. Wirtschaftsforschung

    Gastkommentar Prof. Claudia Kemfert, Deutsches Institut f. Wirtschaftsforschung

    Erneuerbare Energien sind der Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung: Sie sind klimaschonend, sorgen als heimische Energieträger für Versorgungssicherheit und können zudem als Wachstums- und Jobmotor die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Erneuerbare Energien sind dabei für alle Energiebereiche interessant, sowohl für die Strom- als auch für die Wärmeerzeugung und als alternative Kraftstoffe im Transportbereich. Öl wird knapper und teurer, die Stromherstellung ohne Kohle und Atom ist für Bürger und Politiker zunehmend erstrebenswert. Erneuerbare Energien werden dabei zumeist dezentral mittels Windkraftanlagen, Biomassekraftwerken oder Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Die erneuerbaren Energien können dabei nicht nur zur Reduktion des starken CO₂-Ausstoßes durch Kohlekraftwerke und somit zum Klimaschutz beitragen. Im Zuge des politischen Prozesses eines Ausstiegs aus der Atomenergie leisten sie auch einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit, und zwar durch eine Reduktion der Importabhängigkeit. Fossile Energien werden im Zeitablauf teurer. Erneuerbare Energien bedürfen zwar hoher Anfangsinvestitionen, werden im Zeitablauf aber billiger. Mit schwindendem Anteil fossiler Energien eignet sich Biomasse sehr gut für einen Energiemix aus erneuerbaren Energien. Biomasse ist zum einen grundlastfähig, da sie kontinuierlich verfügbar ist. Sie sollte aber nachhaltig hergestellt und nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen. Zum anderen lassen sich Biomasse und Biogas speichern, wodurch sie zum Energieangebot in Spitzenzeiten beitragen können. Sie können heute bereits 5 Prozent der Grundlast tragen. Dieser Anteil kann sich in den kommenden zehn Jahren verdoppeln. Den Energiespeichern kommt dabei eine Schlüsselrolle beim Ausbau erneuerbarer Energien zu. Bioenergie kann somit zum Ausgleich kurzfristiger Schwankungen im Stromangebot von Wind- und Sonnenenergie beitragen. Biogas kann sehr effizient  mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) für die Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Besonders klimaschonend und effizient sind Biogas-KWK- Anlagen deshalb, weil der Strom vollständig ins Netz eingespeist und die Wärme zu 60 Prozent vor Ort verbraucht wird. Mittels Elektrolyse kann außerdem aus Strom Methan hergestellt werden und könnte prinzipiell der ideale Stromspeicher für erneuerbare Energien sein, da zudem das existierende Erdgasnetz genutzt werden könnte. Wichtig ist deshalb, dass die Politik die Weichen hin zu einer energieeffizienten, nachhaltigen und klimaschonenden Wirtschaftswelt ebnet. Die erneuerbaren Energien müssen weiterhin gefördert werden. Es sollten finanzielle Anreize zum Energiesparen geschaffen werden. Die Netze und Speicher müssen darüber hinaus dringend ausgebaut werden. Und dafür bedarf es finanzieller Anreize.

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