FUN?

Wo liegt die richtige Balance zwischen Realismus und Optimismus? Wie viel Spaß darf sein, muss sein? Wie viel Farbe kommt in die Looks? Welche Bilder werden prägen? Die Kreativen und ihre Einschätzungen auf den folgenden Seiten.

Schön, was die Catwalks so zeigen. Sehr schön. Vielleicht sogar ein bisschen zu schön? Von Saison zu Saison offenbart sich die Vielfalt des Understatements während der Defilees. Old Money Style, so beschrieb manch einer eine der vielen Facetten. Als Realismus definierten es die anderen. Die Zurückhaltung bekam viele Namen. Die Stoßrichtung dabei ist jedoch klar: Ein leiser Luxus prägt das modische Bild der vergangenen Saisons. Zumindest bei ganz vielen Designern. Immer wieder wird betont, wie wichtig der Schnitt, der Stoff, die Qualität seien. Investment Pieces tragen die, die wissen, worauf es ankommt, so die Devise. Der neue Show-off war keiner. Und jetzt? Haben die Kreativen es übertrieben mit den sachten, edlen Entwürfen? Könnte es sein, dass der jahrelange Drang hin zum edlen Understatement dazu geführt hat, dass viele diese Zurückhaltung, diesen oft proklamierten Realismus mittlerweile einfach nur noch als langweilig empfinden? Umso spannender wird es zu beobachten, ob alsbald die modische Kehrtwende ansteht. Die Frage, wie viel Optimismus, Fun und Farbe sich künftig in die Kollektionen wagt, ist drängender denn je. Zumal der Handel in diesen Monaten die Order für den Sommer plant, neue Bilder sucht, die begeistern. Passt ein neuer Fun-Faktor überhaupt in den Zeitgeist, in ein durch viele Krisen und Kaufzurückhaltung gezeichnetes Umfeld? Oder wäre die beschriebene Kehrtwende gerade deswegen so essenziell?

Reality-Check: Sneak Peak Herbst 24

Schwierige Rahmenbedingungen, schleppende Konsumlust. Realismus auf den Catwalks, wiederentdeckte Klassiker in den Streetlooks. Was bedeutet das für die Kollektionen zum nächsten Herbst? Wie viel Beruhigung und Besonnenheit sind richtig? Wie und woher kommen Aufregung und Begehrlichkeit? Ein erster Ausblick auf die neue Einkaufsrunde. Down to earth – aber keineswegs back to basic.

Die Herausforderungen der Lieferanten

--- Katja Beibl, Maerz Muenchen --- „Mit Budget-Kürzungen rechne ich nicht, wir setzen auf neues Wachstum. Gerade im nachhaltigen Premiumbereich gibt es viel aufzuholen. Nachhaltige Qualitäten sind immer noch von Bedeutung – Kunden achten auf Zusa

Das sagt die Industrie

Krise als Normalzustand – die DOB-Anbieter sehen die aktuelle Situation als Chance und gehen en gros mit Optimismus in die Order.

Kreativität in Zeiten der Konsumkrise

„Wir müssen überraschen und begeistern“

Rita Zacher-Schätzl, Designerin Oui, über Einzigartigkeit und Chancen

Wie gehen Sie vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Konsumstimmung in die Kollektionsentwicklung? Rita Zacher-Schätzl: Wir befinden uns in einem Balance-Akt zwischen der kreativen Arbeit an unserer Kollektion und der Herausforderung der poli

Auf der Gästeliste

Dresscode Semi-formal. Der naheliegende Vorschlag: ein Kleid. Es gibt neue Kapseln, für variantenreich zu tragende Modelle.

Ein schmaler Grat

Feminität und Sexyness werden im nächsten Frühjahr auch über eine schmalere Silhouette gespielt. Sei es das Strickkleid, die Bluse oder ein schickeres Top zum Anzug – die Form wandert zunehmend näher an den Körper heran. Auch Frauke Stein, Cartoon, s

Das sagen die Anbieter

Warenverfügbarkeit, Preiserhöhung, digitale Order. Was die DOB-Hersteller in Atem hält und wie sie sich auf die Herbst-Saison einstellen.

Daniel Gottesdiener, Oui „Wir sehen für Storytelling und Marketing noch enormes Potenzial. Auch deshalb, weil wir merken, dass es im Handel sehr unterschiedliche Wissensstände in Sachen Social Media gibt. Deshalb werden wir nicht nur mit jeder Aus

Das treibt’s Geschäft voran

Basics, speziell bei Hosen, in allen Ehren. Doch wie geht es weiter? Was kommt hinzu?

Swinging Silhouettes

Stetig steigert sich die Akzeptanz: Es tut sich viel im Formenpark.