Profil und Profit

Eigenmarken gehören zum Auftritt der Händler wie das Salz in der Suppe. Preiseinstieg, hochwertige Handelsmarke oder Premium – die Händler beherrschen die gesamte Klaviatur. Mal geht es um Preiswürdigkeit, mal um Mehrwert und Differenzierung. Gerade in Corona-Zeiten spielen allerdings auch viele Markenartikel ihre Stärken aus. Doch es geht nicht um das Entweder-Oder, sondern um den richtigen Mix. Martin Ott

Selbständig

Luft nach oben

Händlern sagt der Volksmund nach, dass die Klage übers schlechte Geschäft zum Jobprofil gehöre – was natürlich so nicht stimmt. Denn die Kaufleute von Edeka und Rewe sehen durchaus, dass sich vieles verbessert hat: frischere Waren und mehr Transparenz durch effizientere Logistik, bessere Sortimente dank kluger Programme, innovative Produkte für neue Bedürfnisse und Kundengruppen. Ganz zu schweigen von größerer Auswahl durch mehr Eigenmarken und weniger Müll dank durchdachter Verpackungen. Aber, und da sind die Selbstständigen mehr Realisten als Pessimisten, es gibt eben auch noch viel Verbesserungspotenzial. Der Wald der gesetzlichen Regelungen könnte durchforstet werden, ohne dass irgendjemand dadurch an Lebensqualität einbüßen würde. Das Geschäft dürfte noch viel nachhaltiger werden – und damit sogar profitabler. Die Warenflut könnte eingedämmt werden, ohne dass der Kunde etwas vermissen würde. Dynamische Preise könnten das Geschäft verbessern, ohne den Kunden zu verärgern. Von einer besseren Zusammenarbeit mit der Industrie würden beide Seiten profitieren. Und wer braucht überhaupt das Mindesthaltbarkeitsdatum? „Alles wird besser“ – dieser Satz ist unter Kaufleuten durchaus umstritten. Aber einig sind sie sich in einem: Alles kann noch viel besser werden. Mathias Himberg und Katy Weber