Hannoveraner Gastronomie
Von der Expo bislang (fast) nix gemerkt
Stell Dir vor, es ist Expo und Du merkst nichts davon. Zumindest nichts Positives. So ließe sie sich ungeschönt resümieren, die Bilanz, welche Gastronomen in und um Hannover nach einem Monat Weltausstellung ziehen. Von den erhofften umsatzbringenden Gästemassen keine Spur: Ortsansässige werden von Expo-Abendtickets und Open-Air-Events wie Schützenfesten raus aus der Innenstadt gelockt, viele internationale Besucher fliehen vor horrenden Hotelpreisen zwecks dichterem 'Germany-Allround-Eindruck' zum abendlichen Vergnügen nach Bremen, Hamburg oder Berlin. Das bedingt bei manchem City-Gastronomen nicht nur das Ausbleiben erhoffter Umsatzzuwächse, sondern viel schlimmer noch merkliche Umsatzeinbußen im Vergleich zu Prä-Expo-Zeiten. 30 - 50 % Minus beklagt ein Gesprächspartner. Und dies bei einer durch erhöhte Mieten und gestiegene Löhne angespannten Kostensituation - und durchweg unveränderten Preisen. Wen wundert's da, dass kaum einer den kommenden Monaten mit Optimismus entgegenblickt? Wenn von Seiten der Expo und der Stadt marketingmäßig nicht einiges zur Anregung der Attraktivität von Expo und City getan werde, so der Tenor, sehe man schwarz. Denn Sommerferien und das wieder verteuerte Abendticket helfen da nur ganz bedingt. KH
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€ 5,75