Anti-Plastik-Kurs führt in die Irre

Die PPWR-Verordnung diskriminiert das Packmittel Kunststoff einseitig und ohne Rechtfertigung – Widerspruch zu den Zielen des Green Deal / Von Martin Engelmann

Die Hersteller von Kunststoffverpackungen kritisieren die im Kompromiss über Änderungen an der EU-Verpackungsverordnung hinzugekommenen zahlreichen Sonderregeln für ihre Erzeugnisse. Nicht gerechtfertigt ist auch die Privilegierung von Papier- und Kartonverpackungen im Hinblick auf Verbote, Rezyklateinsatz und Mehrwegpflichten.

Widerstand gegen Plastiksteuer hält an

Verpackungshersteller und Kunststofflieferanten fordern nach Aufschub eine materialneutrale Regulierung mit „echter“ Lenkungswirkung

Die Bundesregierung will die an die EU gezahlte Abgabe für nicht recycelte Kunststoffverpackungen erst ab 2025 auf Inverkehrbringer umlegen. Die betroffenen Branchen pochen auf eine alle Packmaterialien einbeziehende Alternative zu der als ökologisch verfehlt erachteten Steuer.

Volle Packung aus Brüssel

2025 soll die EU-Verpackungsverordnung PPWR in Kraft treten. Sie sieht unter anderem Ziele für wiederverwendbare Verpackungen und Mehrweg vor. Beides trifft auch Händler, vor allem im E-Commerce. Ein Überblick über den Stand der Diskussion.

„Wir brauchen ein einheitliches gesamteuropäisches Konzept“

Fachleute debattieren über materialsparende sowie kreislauf- und klimafreundliche Verpackungen – Geplante EU-Verordnung nimmt Hersteller, Inverkehrbringer, Verbraucher und Recycler in die Pflicht

Der Green Deal soll die auf Wachstum angewiesene Europäische Union auf Vermeidung von Treibhausgasemissionen sowie Ressourcenschonung und -effizienz ausrichten. Auf Einladung der LZ haben Expertinnen und Experten erörtert, welche Herausforderungen daraus für die Stakeholder in der Wertschöpfungskette Verpackung folgen.

Pauschales Plastik-Bashing riskiert mehr Abfall

Kunststoffverpackungen umhüllen Produkte besonders effizient – Hersteller warnen vor undifferenziertem regulatorischem Zurückdrängen

Die EU will die in den Mitgliedsländern eingesetzte Packstoff-Tonnage mittelfristig reduzieren. Marktexperten zufolge ist dies nur möglich, wenn Plastikverpackungen nicht übermäßig stark durch solche aus schwereren Materialien substituiert werden und eine Diskriminierung von Kunststoffen seitens der Politik weitgehend unterbleibt.

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Kunststoff ist besonders genügsam - Materialeffizienz von Packstoffen – Angaben in g/kg verpacktes Produkt

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Industrie befürchtet lange und aufwendige Zulassung

Verpackungshersteller kritisieren, dass neue EU-Regeln für Kunststoffrezyklate im Direktkontakt zu Lebensmitteln die Kreislaufwirtschaft eher bremsen als voranbringen

Die EU-Verordnung 2022/1616 soll neue Wege zum Einsatz recycelter Kunststoffe in Food-Verpackungen öffnen. Aus Sicht der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen gibt das Regelwerk jedoch unverhältnismäßig hohe Sicherheitsanforderungen vor.

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Gut ein Fünftel ist uneingeschränkt nutzbar - Potenzial und Hürden für Konststoffrezyklate in Verpackungen - Angaben in Prozent

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Deutlich besser aufgestellt für den Wertstoffkreislauf

Recyclingfreundliches Design von Kunststoffverpackungen kommt voran – Weitere Fortschritte zu erwarten – Potenzial bei Abfalltrennung und Sortierung / Von Kurt Schüler

80 Prozent aller haushaltsnah in Verkehr gebrachten Kunststoffverpackungen waren 2020 recyclingfähig gestaltet. Dies hat die GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung im Auftrag der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen ermittelt.

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Kreislauf-Fitness nimmt zu - Marktanteil recyclingfähiger Kunststoffverpackungen Deutlich abgeschmolzen - Marktmenge nicht recyclingfähiger Kunststoffverpackungen

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Kosten-Eskalation alarmiert die Verpackungsindustrie

Massive Verteuerung von Energie und Vormaterial – Jeder fünfte Kunststoffverpackungshersteller sieht Existenz in Gefahr – Ruf nach Entlastung durch die Politik

Die Verpackungsindustrie hat die Pandemie zwar gut überstanden und kann Industrie und Handel noch ohne Einschränkung beliefern. Doch dies könnte sich dramatisch ändern, wenn der essenzielle Produktionsfaktor Energie sich weiter verteuert oder die Versorgung mit Erdgas stark einbricht..

Kritik an Abgabe auf Einwegplastik

Wirtschaft stemmt sich gegen geplante Umsetzung der EU-Richtlinie

Die Reinigung des öffentlichen Raums von weggeworfenem Einwegplastik soll ab 2024 von Inverkehrbringern bezahlt werden. Verpackungshersteller lehnen eine Finanzierung per Sonderabgabe in einen Staatsfonds ab.

Kurz Notiert

Kostendruck: Gemäß einer Umfrage der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen muss bereits jedes vierte Mitglied aufgrund hoher Preise für Strom, Gas und Rohstoffe Aufträge ablehnen. Für 2022 rechnet die Branche mit einer Stromverteuerung um we