Epochenwechsel im Packaging

Aus Brüssel und Berlin kommen neue Regulierungen auf Industrie und Handel zu – FMCG-Wirtschaft unter hohem Handlungsdruck

Die Kreislaufökonomie in Europa bricht in eine neue Ära auf. An Verpackungen als bedeutendem Teil des Siedlungsabfalls setzen EU und Bundesregierung mit Wucht Regulierungshebel an. Die Konsumgüterwirtschaft muss jetzt quer durch ihre Produkthüllen-Portfolios konsequent die Materialeffizienz, Recyclingfreundlichkeit, Wiederverwendung und den Rezyklatgehalt optimieren.

Plastik bleibt aussen vor

Voll kreislauffähige Papierhüllen für O+G

Die STI Group, Lauterbach, hat für Obst und Gemüse kunststofffreie Trays entwickelt, die nach Unternehmensangaben mit Barriereschichten aus wasserlöslichen Lacken auf diverse Fruchtsorten abgestimmt werden können. Die komplett im Altpapier recycelbar

Annähernd gleiches Recht für alle

EU vereinheitlicht die Regulierung der Supply Chain Verpackung – Neue Anforderungen für Industrie und Handel / Von Fritz Flanderka

Die für alle Mitgliedsstaaten verbindliche EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) ist eine tragende Säule des von Brüssel proklamierten Green Deals. Das Regelwerk überspannt den gesamten Lebenszyklus des Wirtschaftsgutes Verpackung und bringt viele Pflichten, aber auch Chancen für alle betroffenen Wirtschaftsbranchen.

Geschäft der Dualen Systeme flaut ab

Nach Erhebungen der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) ist die Menge der am dualen System beteiligten Verpackungen im 2. Quartal nur leicht gestiegen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch um 4,3 Prozent geschrumpft. Dem Fachinformations

„Ökonomische Hebel statt starrer Vorgaben“

PPWR, Kunststoffsteuer, Mehrweg-Angebotspflicht – Branchenübergreifende Wirtschaftsorganisation AGVU plädiert für marktorientierte Regulierung mit Augenmaß

Noch sind viele Details des künftig europaweit einheitlichen Verpackungsrechts nicht konkretisiert. Die Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU), unter deren Dach Konsumgüter- und Verpackungshersteller mit Händlern, Entsorgern und Recyclern kooperieren, mahnt an, Eigenverantwortung und Kreativität der Wirtschaft nicht durch ausufernde politische Eingriffe zu lähmen.

Kunststoffindustrie mahnt mehr Kreisläufe an

Kritik an wachsender Abfallverbrennung – EU soll Angebot von „zirkulärem“ Plastik politisch pushen

Ohne forcierte Kreislaufführung ihrer Erzeugnisse droht der Kunststoffindustrie das Scheitern an einem ihrer zentralen Nachhaltigkeitsziele. Die Branche fordert daher die EU auf, grünes Licht für das chemische Recycling zu geben.

EU-weite Vorgaben mit Bedacht umsetzen

Bereits realisierte Recyclingerfolge dürfen nicht gefährdet, Infrastrukturen nicht überfordert werden – Investoren benötigen Zeit und Sicherheit / Von Diana Uschkoreit

Mittelfristig können EU-weit einheitliche kreislaufwirtschaftliche Standards die Markttransparenz und damit den grenzüberschreitenden Binnenhandel in der Gemeinschaft voranbringen. Jetzt gilt es, Verpackungen gemäß anspruchsvoller Vorgaben zu optimieren und die noch sehr unterschiedlichen Recycling-Infrastrukturen in Europa zu harmonisieren.

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Deutliches Gefälle - Recyclingquote von Siedlungsabfällen 2022 – Angaben in Prozent

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Industrie und Handel müssen Hausaufgaben bewältigen

Vorgaben des neuen EU-Rechts erfordern Anpassung vieler Verpackungsdesigns – Innovative und smarte Lösungen in Kooperation mit Partnern / Von Jonathan Scheck

Die vom Brüsseler Regulierer gesteckten Ziele für Recyclingfähigkeit und Rezyklateinsatz fordern die Leistungskraft der FMCG-Wirtschaft heraus. Diverse Inverkehrbringer von Verpackungen zeigen mit wegweisenden Lösungen bereits auf, was technisch möglich ist.

Anti-Plastik-Kurs führt in die Irre

Die PPWR-Verordnung diskriminiert das Packmittel Kunststoff einseitig und ohne Rechtfertigung – Widerspruch zu den Zielen des Green Deal / Von Martin Engelmann

Die Hersteller von Kunststoffverpackungen kritisieren die im Kompromiss über Änderungen an der EU-Verpackungsverordnung hinzugekommenen zahlreichen Sonderregeln für ihre Erzeugnisse. Nicht gerechtfertigt ist auch die Privilegierung von Papier- und Kartonverpackungen im Hinblick auf Verbote, Rezyklateinsatz und Mehrwegpflichten.

Konstruktiv zum attraktiven Auftritt

Kleider machen Leute, Verpackungen machen Marken – Relaunch mit Umsicht und Sorgfalt / Von Robert Kecskes und Christina Rüter

Verpackungen sind am POS und zu Hause die wichtigsten Botschafter der Markenindustrie. Sie bannen die Blicke von Betrachtern und Betrachterinnen und sorgen für Wiedererkennung und Orientierung. Mitunter animiert ein emotional ansprechendes Äußeres dazu, ein Produkt gleich beim Erstkontakt in den Einkaufswagen zu befördern.

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Junge und Senioren besonders geneigt - Bereitschaft, für nachhaltige Verpackungen mehr zu bezahlen, nach Generationen – Angaben in Prozent

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