„Wir haben nichts gegen Werbung“
Firefox: Mozilla-Managerin Denelle Dixon-Thayer über ihre Vision vom Web und Browser als Werkzeug der Nutzerautonomie
Ziemlich kalt erwischt wurde die Branche in der vergangenen Woche, als klar wurde, was genau in der neuen Version des in Deutschland führenden Internetbrowsers Firefox steckt (Marktanteil rund 40 Prozent): Der private Surf-Modus birgt einen voreingestellten Schutz vor Aktivitätenverfolgung, die sogenannte „Tracking Protection“ (Horizont 46/2015). Und die blockiert nebenbei auch die meiste Werbung. Im Interview mit Horizont erklärt Denelle Dixon-Thayer, Chief Legal and Business Officer beim Firefox-Betreiber Mozilla, was dahintersteckt. Und deutlich wird: Nach den Adblockern tritt nun mit dem Browser ein weiterer Türwächter an, der die Akteure im Internet nach seinen eigenen Vorstellungen erziehen möchte. Zumal es kaum bei dem nur einstelligen Prozentanteil der Nutzer bleiben dürfte, die bisher im privaten Modus surfen: Um sich im Markt zu behaupten, trommelt Firefox kräftig für eben jene Features, die der Werbewirtschaft das Leben schwerer machen.
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