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    Lebensmittel Zeitung 5 vom 03.02.2017 Seite 34,35

    Journal

    „Nicht ins offene Messer gerannt“

    Der Mann am Ende der Leitung meldet sich nicht mit Namen, doch die Stimme ist unverkennbar: konzentriert, präzise und verbindlich. Erwin Conradi ist mittlerweile 82 Jahre alt. Über Jahrzehnte hat er der Metro seinen Stempel aufgedrückt. Er selbst spricht von Teamleistung und verweist auf seine Manager-Kollegen Hannjörg Hereth, Hans-Dieter Cleven oder auch Hans-Joachim Körber, den späteren CEO. Conradi war die Galionsfigur bei Metro, der das Unternehmen mit seiner Keimzelle SB-Großhandel prägte und der über Jahrzehnte als Majordomus das Vertrauen des Metro-Gründers Otto Beisheim und der beiden anderen Metro-Gesellschafter Haniel und Schmidt-Ruthenbeck genoss. Das galt bis zum Jahr 2000, in dem es zum großen Zerwürfnis kam. Conradi verlor als Aufsichtsratschef den Machtkampf gegen den amtierenden Metro-Vorstand. Er gilt vielen gleichwohl als Architekt der Metro AG, die 1996 aus der Taufe gehoben wurde. Was denkt der Macher früherer Tage heute über Metro und die geplante Aufspaltung? Beim Treffen in Zürich sagt Conradi, er habe seine am Telefon gegebene Zusage zu einem Gespräch mit der LZ bereut. Ein Interview könne leicht missverstanden werden. Er wolle nicht als Besserwisser dastehen oder alte Rechnungen begleichen. Doch er stehe zu seiner Zusage. Conradi sagt über sich, er sei ein glücklicher Mensch. Über Jahre hat er seine schwerkranke Frau gepflegt. Auch nach seiner Zeit bei Metro beweist der gebürtige Frankfurter, der lange schon in der Schweiz lebt, sein unternehmerisches Talent. Er erwirbt oder beteiligt sich an Immobilien, Hotels, Kliniken und Spezialunternehmen für Medizintechnik. Unterm Strich erfolgreiche, millionenschwere Engagements, aus denen er sich unter Hinweis auf sein fortgeschrittenes Alter gerade peu à peu zurückziehe. Ein großes soziales Projekt schwebt ihm noch vor, „aber schreiben Sie bitte nicht, was es sein wird“.

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