Faire Preise per Verordnung treffen auf wenig Gegenliebe

Molkereien und Erzeuger lehnen staatliche Eingriffe in die Preisfindung ab – Milchpolitischer Frühschoppen zur Grünen Woche

Die Rohmilch für die deutsche Milchindustrie hat sich 2022 um 46 Prozent verteuert. Statt der Bauern forderten deshalb vermehrt die Verarbeiter faire Preise.

Molkereien setzen höhere Preise durch

Butter ist knapp und wird ab November deutlich teurer – Weltmarkt zeigt in dieselbe Richtung – Industrie verweist auf eigene Kosten

Die Zeichen auf den Milchmärkten stehen auf Sturm. Hersteller verlangen massive Preiserhöhungen. Und werfen Händlern, die diese verweigern und zugleich den Bauern Unterstützung zusagen, Verlogenheit vor.

Milchpreiserhöhungen nur für Handelsmarken

Lidl, Rewe und Edeka einig - Metro und Kaufland schlagen auch bei Marken auf

Frankfurt. Aufschlag um rund 10 Cent ja - aber nur für Lieferanten von Eigenmarken, heißt es plötzlich auf Handelsebene. Horst Seehofer rudert indes vor dem groß angekündigten Milchgipfel zurück und lädt zuerst zu separaten Gesprächen ein. Lidl, Rewe und

Seehofer hat Handel auf dem Kieker

Bundesernährungsminister fordert Kartellrechtsänderung - Kritik an Vorreiterrolle von Aldi - Unterstützung für Milchlieferstreik

Berlin. Bundesernährungsminister Horst Seehofer (CSU) hat vor dem von ihm einberufenen Milchgipfel die Preispolitik des Lebensmittelhandels und das geltende Kartellrecht kritisiert. Seehofer fordert in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung",

Milchindustrie zeigt gespannte Erwartung

Jahresgespräche werfen Schatten voraus - Sprungbrett für Exporte - Suche nach lukrativen Nischen

Köln, 13. Oktober. Die Käsevermarkter sehen harten Verhandlungen in den nächsten Wochen entgegen: "Nach vier Jahren brauchen wir unbedingt Preiserhöhungen", war auf den Messeständen in Köln unisono zu hören, wohlwissend, dass in den Jahresgesprächen hart

Aldi spaltet die Milchindustrie

Kassel, 13. Mai. Der Abschluss der H-Milchkontrakte mit Aldi unter Vorjahrespreis führt zum offenen Zerwürfnis in der deutschen Milchwirtschaft. Humana Milchunion hat ihre Mitgliedschaft im Milchindustrie Verband gekündigt, andere Verlierer der Preisrunde

Magere Zeiten für Molkereien

Die größte deutsche Ernährungsbranche beklagt eine ruinöse Ertragslage. Die Bilanzen belegen gravierende Probleme. Doch der Handel will sich auf Preiserhöhungen keinesfalls einlassen. Von Christoph Murmann und Jürgen Wolfskeil

EU-Milchpolitik hat drastische Folgen

Zahlreichen Molkereien droht das Aus - Agrarpolitik entzieht vor allem der süddeutschen Milchindustrie mittelfristig die Rohstoffbasis

Frankfurt, 10. Juli. Die Beschlüsse der EU-Landwirtschaftsminister zur künftigen Agrarpolitik gefährden mit der Absenkung der Milchpreise nicht nur die Existenz vieler Landwirte, auch die Struktur der deutschen Molkereiwirtschaft wird sich voraussichtlich

Historische Tiefstände

Bonn, 12. Juni. Gemessen an 26,7 Mrd. kg Milchverarbeitung sei das jüngst verhandelte Aldi-Paket für Konsummilch eigentlich marginal, meint Eberhard Hetzner, Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes (MIV). Dass die Kontrakte für einige 100 Mio. l

Handel und Verbraucher lieben kleine Preise

Es gibt wenige Warengruppen im Handel, bei denen die Ladenpreise noch in hohem Maße von den landwirtschaftlichen Erzeugerpreisen abhängen. Bei Milchprodukten ist die Kalkulation vom Rohstoff bestimmt, der 75 Prozent der Herstellungskosten ausmacht. Aus dem unaufhaltsamen Rückgang der Erzeugerpreise ziehen Verarbeiter und Handel jedoch unterschiedliche Schlussfolgerungen. Von Christoph Murmann