Faltschachtelindustrie büßt Absatz ein

Inflationsfolgen und lahmende Konjunktur schlagen durch – Herstellerverband stemmt sich gegen Teile der geplanten EU-Verordnung

Nach dem prozentual zweistelligen Plus in 2021 hat sich der im Folgejahr stabile Mengen-Output der Faltschachtelhersteller 2023 wieder in Richtung des Niveaus vor der Pandemie bewegt. Die Branche erwartet aktuell eine Seitwärtsbewegung ihrer Erfolgszahlen, warnt die EU jedoch vor kontraproduktiven legislativen Auflagen.

Mehrweg für Verzehrfertiges hat wenige Fans

„To-go“-Käufer bevorzugen Einweg – NGOs weisen auf Informations- und Vollzugsmängel hin

Die Vorgabe, dass Verkäufer von Mitnahme-Speisen und Getränken auch Mehrwegverpackungen vorhalten müssen, hat den vom Gesetzgeber intendierten Zweck, nur einmal befüllbare Servicehüllen zurückzudrängen, bislang nicht im angestrebten Ausmaß erfüllt.

Einwegplastikportal startet Anfang April

Das Einwegkunststoff-Fondsgesetz verpflichtet Hersteller, die Kosten der Sammlung von Einwegkunststoff-Produkten zu tragen, die im öffentlichen Raum weggeworfen werden. Für die Verwaltung und Abwicklung der zu zahlenden Abgaben richtet das Umweltbund

Widerstand gegen Plastiksteuer hält an

Verpackungshersteller und Kunststofflieferanten fordern nach Aufschub eine materialneutrale Regulierung mit „echter“ Lenkungswirkung

Die Bundesregierung will die an die EU gezahlte Abgabe für nicht recycelte Kunststoffverpackungen erst ab 2025 auf Inverkehrbringer umlegen. Die betroffenen Branchen pochen auf eine alle Packmaterialien einbeziehende Alternative zu der als ökologisch verfehlt erachteten Steuer.

Gebindevielfalt als Voraussetzung für Klimaschutz

Gerolsteiner Brunnen mahnt Politik beim Novellieren des Verpackungsrechts zu Ausgewogenheit und Augenmaß – Sorge über Mehrwegpläne

2024 sollen die Verpackungsverordnung der EU und die Überarbeitung des deutschen VerpackG in Kraft treten. Der Gerolsteiner Brunnen fordert die Gesetzgeber in Berlin und Brüssel auf, die bewährte Gebindepraxis in Deutschland nicht „kaputt zu regulieren“.

Industrie gegen pauschale Mehrwegquoten im E-Commerce

Wellpappenhersteller warnen vor kostspieligen Poolsystemen, Vervielfachung von Transportstrecken und stark steigenden Preisen für Packmittel – Marktprognose der GVM

Der Plan der EU zum stufenweise wachsenden Einsatz wiederverwendbarer Versandverpackungen trifft auf Ablehnung in der Wellpappenindustrie. Aus Sicht der davon am meisten betroffenen Branche bringen pauschale Mehrwegquoten Wirtschaft und Umwelt wenig Nutzen und generieren unverhältnismäßig hohe Kosten.

Papierwirtschaft drängt in Brüssel auf Korrektur

Industrie gegen Mehrwegquoten in EU-Verpackungsverordnung – Branchenexpertise soll in Leitlinien für Recyclingfreundlichkeit einfließen

Die Produkte aus Zellulosefasern herstellenden Industrien fürchten, dass Regulierungen im Entwurf der EU-Verpackungsverordnung ihr Geschäft beeinträchtigen und ihr Recyclingsystem schädigen. Ein gemeinsames Positionspapier listet aus Branchen-Sicht unbedingt notwendige Änderungen auf.

Kurz Notiert

Spitzenwert: Im zweiten Corona-Jahr 2021 ist laut dem Statistischen Bundesamt die Pro-Kopf-Menge an Haushaltsabfällen in Deutschland gegenüber 2020 um 7 Kilogramm auf den Rekordwert von 483 kg gestiegen. Die jüngste Zunahme ist Haus- und Sperrmüll so

Pflicht zum Mehrwegangebot greift auch im LEH

VerpackG setzt ab 2023 neue Abgabe-Regeln für To-go-Getränke und -Speisen in Kraft / Von Carsten Bormann und Holger Hofmann

Gastro-Betriebe, Lieferdienste und Lebensmittelhändler, die verzehrfertige Ware selbst verpacken und verkaufen, müssen nach dem Jahreswechsel ihren Kunden am Ort der Abgabe wahlweise auch Mehrwegverpackungen anbieten. Bei Verstößen drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 10000 Euro.

Breite Front gegen den Einwegplastik-Fonds

Bundesregierung bringt Gesetzentwurf auf den Weg – Wirtschaft bekräftigt Kritik an Umsetzung der „Single Use Plastics“-Richtlinie der EU

Nachdem das Bundeskabinett das Einwegkunststoff-Fondsgesetz in den parlamentarischen Prozess geleitet hat, reißt der Protest dagegen nicht ab. In der Wirtschaft grassiert die Furcht vor zu hohem Bürokratie-Aufwand und einer übermäßigen finanziellen Belastung, die allein von staatlichen Institutionen festgelegt werden soll.