Die Fragen vor Düsseldorf

Die Order zum Herbst 2024 steuert auf ihren Höhepunkt zu. Während Pitti Uomo in Florenz, die Seek in Berlin und die Modefabriek in Amsterdam vor allem der modischen Inspiration dienten, geht es nun rund um die Düsseldorfer Fashion Days ans Eingemachte. Sinkenden Frequenzen und Stückzahlen stehen auf Seiten des Handels stetig steigende Kosten gegenüber. Das hat Konsequenzen. Für die Budgets, die Wareneinsteuerung, die Preisarchitektur und die Zusammenarbeit mit der Industrie. Mit welchen Strategien die Einkaufsverantwortlichen in die Rhein-Metropole reisen, zeigt eine aktuelle Befragung der TextilWirtschaft unter 250 Modehändlern.

Order-Agenda

Zieht euch warm an

Ein warmer Herbst sorgt für frostige Stimmung. Die Menswear-Order zum Herbst 2024 erfordert vom Markt ein radikales Umdenken. Liefertermine werden hinterfragt, ebenso wie Preislagen. Der Handel steht vor schweren Entscheidungen. Die Analyse, der Ausblick und die Favoriten des Einkaufs.

„Jeans sind extrem rückläufig“

Die Männerhose erweist sich einmal mehr als wichtige Konstante in einer bis dato anspruchsvollen Herbst-Saison. Alles wie immer also? Mitnichten. Innerhalb des Segments ist so viel Bewegung wie lange nicht. Der Trend zu mehr Chic hat die zementierte Umsatzverteilung auf den Kopf gestellt.

Es bahnt sich eine Wachablösung an in der Hosenabteilung. Galten Jeans mit Blick auf die Umsatzanteile über Jahre hinweg als unangefochten, droht ihnen nun die Chino den Rang abzulaufen. „Jeans sind extrem rückläufig. Stattdessen macht gerade die Chi

Mens-wear To Watch

Immer dasselbe, zu viel vom Gleichen. Im Menswear-Handel sind ähnliche Sortimente, geprägt von etablierten Anbietern, keine Seltenheit. Vor allem bei Konzepten im stationären Mainstream-Segment sind viele Flächen gleich strukturiert, Angebot und Ausw

Glückliches Händchen

Späte Abverkäufe bei immer früheren Orderentscheidungen. Dazu die Ungewissheit, wie es in puncto Inflation und Pricing weitergeht. Für die Saisonplanung Frühjahr 2024 ist bei den Einkaufsverantwortlichen Konsequenz und Kundenfokus gefragt – und bei allem auch mehr Mut zum Risiko.

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Order-Favoriten der Menswear

€ 5,75

Schickeria

Wie lange boomt der Anzug noch? Es ist zu mutmaßen, dass es auf einem solch hohen Niveau mit den Nachholeffekten nicht weitergeht. Neben dem Festiven greifen New Work-Ideen mehr Raum. Club-Blazer und Zweireiher setzen Spitzen. Farbe bleibt essentiell, aber zeigt sich nicht so pastellig wie zuletzt, sondern klarer, teils glänzend. Auch Glamouröses fügt sich ein. Das besondere Polo gilt als Aufsteiger. Gerne aus Strick.

Aktivprogramm

Begeisterung für Bekanntes wecken, aber wie? Auch Umsatzsäulen brauchen einen neuen Anstrich, um wieder zu glänzen. Sei es die Hose, das Polo oder etablierte Top-Kategorien wie Leichtdaune und Stepp. Nach Saisons mit Preiserhöhungen gilt es, den Topsellern Mehrwert zu verpassen und sie fit zu machen: über Farbe, Funktion, Ausstattung, Details.

Stadtwald

Erdtöne rund um Braun und Grün bilden die Basis für die kernig-smarte Art des Lässigen. Leinen ist der Stoff des Sommers -- nicht nur über Hemden. Denim gilt als Knackpunkt der Order. Der Bedarf an Innovation ist groß. Die neuen Formen verlangen Mut beim Einkauf. Die Outerwear eröffnet sich Chancen über Fieldjackets, Blousons und Mäntel. Viel Konkurrenz für den Evergreen Leichtdaune.

Robinson Club

Ab in den Urlaub – ob auf Balkonien oder den Balearen. Das Business rund um den Hochsommer kurbelt für gewöhnlich die Umsätze mit T-Shirts, Polos, Kurzarm-hemden und Bermudas an. Modisch passiert einiges. Ein Riviera-Chic erfasst die Menswear. Es geht um viel Farbe, fließende Stoffe, florale Prints. Stilwelten rund um Pool und Playa heben auch die Potenziale für Swim- und Beachwear.

„Streetwear ist démodé“

Was läuft im hohen Genre der Menswear, was verliert? Darauf setzen Entscheider zum Frühjahr 2024. Die Stimmen internationaler Premium- und Luxus-Einkäufer.