Industrie gegen pauschale Mehrwegquoten im E-Commerce

Wellpappenhersteller warnen vor kostspieligen Poolsystemen, Vervielfachung von Transportstrecken und stark steigenden Preisen für Packmittel – Marktprognose der GVM

Der Plan der EU zum stufenweise wachsenden Einsatz wiederverwendbarer Versandverpackungen trifft auf Ablehnung in der Wellpappenindustrie. Aus Sicht der davon am meisten betroffenen Branche bringen pauschale Mehrwegquoten Wirtschaft und Umwelt wenig Nutzen und generieren unverhältnismäßig hohe Kosten.

Wirtschaft muss Stadtreinigung direkt mitfinanzieren

Der „Einwegkunststofffonds“ wird Realität – Einzahlungspflichtige Unternehmen haben jährlich über 400 Mio. Euro aufzubringen / Von Carl Dominik Klepper

Das 2024 in Kraft tretende Einwegkunststoff-Fondsgesetz verpflichtet Hersteller bestimmter kunststoffhaltiger Einwegprodukte, die unterwegs oft achtlos weggeworfen werden, zu hohen Zahlungen. Betroffen sind vor allem die Tabakindustrie sowie Produzenten oder Letztbefüller von Verpackungen für Lebensmittel und Getränke.

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Hersteller müssen tief in die Tasche greifen - Anteile der zahlungspflichtigen Branchen am Volumen des Einwegkunststoff-Fonds – Angaben in Mio. Euro

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Ökologischer Fortschritt braucht Verpackungsvielfalt

Industrie und Handel sollten Best Practice-Lösungen frei wählen können – Ein Plädoyer für Wellpappe und gegen pauschale Mehrwegquoten / Von Oliver Wolfrum

Der Entwurf für eine EU-Verpackungsverordnung favorisiert in bestimmten Bereichen mehrfach verwendbare Transporthüllen ohne Rücksicht darauf, dass recycelbare Alternativen wie Wellpappe ökobilanziell vorteilhafter sein können. Diese pauschale Bevorzugung zahlt nicht auf die übergeordneten Umweltziele ein.

Portionsweise Probleme

Auf den Hype um bioabbaubare Kaffeekapseln folgte die Ernüchterung. Und ein Wiederaufleben des umstrittenen Werkstoffs Aluminium. Der Müllberg bleibt, ein Ende des Materialstreits ist nicht abzusehen. Können ganz neue Ideen die Lösung bringen? Christiane Düthmann und Delphine Sachsenröder

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Röstkaffee vorn - Absatz über alle Vertriebslinien auf Basis des Kaffeegewichts Jeder Fünfte nutzt Kapseln - Mit welchen Systemen die Deutschen ihren Kaffee zu Hause zubereiten

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Standpunkt.

Rohstoff-Reservoir Verpackung noch effektiver nutzen

Industrie, Handel, Duale Systeme, Kommunen und Verbraucher können dazu beitragen, die Qualität der Abfallströme weiter zu erhöhen / Von Markus Müller-Drexel

Global werden weit mehr Primärressourcen verbraucht als der Planet regenerieren kann. Diesem Raubbau muss Einhalt geboten werden. Strategisch unverzichtbar ist dabei das möglichst hochgradige Recycling von Wertstoffen in Konsumgüterverpackungen mit oft nur kurzer Verwendungsdauer.

Kurz Notiert

Fortschritt: Im ersten Pandemie-Jahr 2020 hat die Produktion von Post-Consumer-Kunststoffrezyklaten europaweit im Vergleich zu 2018 um 12 Prozent zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der vom Branchenverband Plastics Europe vorgelegte Report Circular

Wirtschaft strebt Mitsprache bei Einweg-Plastik an

Verbände schlagen vor, das Sammeln weggeworfener Abfälle über einen privaten Fonds zu finanzieren – Rechtsbedenken gegen Sonderabgabe

Die FMCG-Wirtschaft will ihre Kostenverantwortung für im öffentlichen Raum entsorgte Kunststoffabfälle bevorzugt in Selbstorganisation wahrnehmen. Betroffene Branchenverbände verweisen auf verfassungsrechtliche Zweifel an einer öffentlich-rechtlichen Finanzierungslösung per Sonderabgabe.

Party-Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen

Ab Juli sind in der EU zehn Wegwerfprodukte verboten – viele Unternehmen verzichten weitgehend auf Kunststoffverpackungen

Frankfurt. Watte- und Rührstäbchen, Besteck, Trinkhalme oder Luftballonstäbe aus Kunststoff sind zwar nur kleine Gegenstände, aber solche mit großen Folgen: Zusammen mit Fischernetzen machen sie mehr als 70 Prozent des Plastikmülls in den Meeren aus. Verständlich daher, dass ihnen die EU den Kampf angesagt und sie ab Juli dieses Jahres verboten hat – als ein Baustein ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.

„Uns ist vor allem Transparenz wichtig“

Herr Klepper, gewinnt das achtlose Wegwerfen von Abfällen an Brisanz? Littering nimmt tendenziell tatsächlich zu. Die Ursachen reichen von zu geringem Umweltbewusstsein über die wachsende Beliebtheit von Unterwegs-Verzehr bis zur teils mangelnden

Wirtschaft stemmt sich gegen Doppelbelastung

Hersteller sollen Sammlung und Entsorgung weggeworfener Kunststoffverpackungen mitbezahlen – Kritisches Rechtsgutachten der AGVU

Berlin. Die EU will die Vermüllung des öffentlichen Raums bekämpfen. Für die Reinigung sollen die Hersteller bestimmter Kunststoffverpackungen Finanzbeiträge leisten. Die Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt sieht auch Staat und Verbraucher in der Pflicht und warnt vor nicht gerechtfertigten Doppelbelastungen.