Antifaschismus ist Handarbeit

Werbung gegen Rechts: Ressourcenmangel-Chef Benjamin Minack erklärt, warum Kampagnen für Demokratie zwar wichtig sind, aber nicht ausreichen. Von Mehrdad Amirkhizi & Catrin Bialek

Benjamin Minack kennt sich im Politikbetrieb gut aus. Mit seiner Agentur Ressourcenmangel betreut er nicht nur das Bundesumweltministerium, sondern auch den Wahlkampf der Grünen in Sachsen. Die aktuellen Kampagnen gegen Rechts und für Demokratie findet er gut und richtig. Sie reichen ihm aber nicht aus. Zusätzlich fordert der 45-Jährige mehr konkretes Engagement der Werber vor Ort – und mehr Dialog mit den Leuten außerhalb der eigenen Bezugsgruppe. Wie das gehen kann und soll, erklärt er im Interview mit HORIZONT.

Der Schluss-Spurt

Kurz vor der Wahl rühren die Parteien noch mal die Werbetrommel

Am Sonntag ist es endlich so weit: Dann entscheiden die Deutschen, welche Partei die meisten Sitze im nächsten Bundestag erhält und damit aller Voraussicht nach den Kanzler oder die Kanzlerin stellen kann. Die bei Redaktionsschluss aktuellste Umfrage

Kommentar

Mehr Substanz!

Der Wahlkampf ist inhaltsleer. Tragen die Medien dazu bei?

Der Bundestagswahlkampf kommt nicht so richtig in Schwung. Das ist die gängige öffentliche Meinung. Die großen Debatten fehlen und es mangelt an echter inhaltlicher Auseinandersetzung zwischen den Parteien und ihrem Spitzenpersonal, so der Tenor. Erk

Serie Wahl 2021

„Parteien sind keine Marken“

Wahlwerbung: Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler erklärt, warum die Kampagne der Linken diesmal relativ brav daherkommt

Früher hat die Linke in ihren Kampagnen schon mal ordentlich auf den Putz gehauen. Jetzt sieht ihr Auftritt vergleichsweise konventionell aus. Parteimanager Jörg Schindler begründet die veränderte Ansprache damit, dass seine Partei eine Regierungsbeteiligung anstrebt. Dafür müsste sie aber deutlich zulegen. Aktuell liegt die Linke in Umfragen bei knapp 7 Prozent.

Serie Wahl 2021

„Das wäre total langweilig“

Wahlkampf: Michael Kellner und Kurt Georg Dieckert erklären, warum das Wort „Kanzlerin“ in der Kampagne der Grünen nicht auftaucht

Wer nicht weiß, dass Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin der Grünen antritt, erfährt es durch die Wahlkampagne der Partei auch nicht – zumindest nicht auf den bisher vorgestellten Plakaten. Ob sich das in der heißen Phase ändern wird, sei noch nicht entschieden, sagt Geschäftsführer Michael Kellner im gemeinsamen Interview mit Agenturmann Kurt Georg Dieckert.

Serie Wahl 2021

„Da darf nicht jeder reinquatschen“

Wahlwerbung: FDP-Generalsekretär Volker Wissing und Heimat-Kreativchef Matthias Storath über die neue Kampagne, Christian Lindner als Posterboy und ihre Zusammenarbeit

Als erste Partei hat die FDP ihre Werbekampagne für die Bundestagswahl Ende September vorgestellt. Der erneut von der Agentur Heimat entwickelte Auftritt erinnert stark an die Kampagne, mit der den Freien Demokraten 2017 der Wiedereinzug in den Bundestag gelang. Wieder ist alles auf den Parteivorsitzenden Christian Lindner ausgerichtet. Das Motto lautet: „Nie gab es mehr zu tun.“

„Zuspitzen, aber nicht beleidigen“

Politikwerbung: Auch die CDU will einen fairen Wahlkampf. Das geplante Abkommen mit den anderen Parteien gibt es aber noch nicht

Die CDU hat sich nicht nur mit der am Ende ziemlich turbulent verlaufenen Nominierung des gemeinsamen Unions-Kanzlerkandidaten viel Zeit gelassen, sondern auch mit der Entscheidung für eine Agentur – zumindest mit deren offizieller Verkündung. Im Doppel-Interview mit Serviceplan-Manager Christoph Kahlert erklärt Bundesgeschäftsführer Stefan Hennewig, warum die Bekanntgabe so lange gedauert hat und warum er und seine Kollegen im Konrad-Adenauer-Haus – anders als zunächst vorgesehen – sich schließlich doch wieder für eine Leadagentur entschieden haben.

Hart aber fair?

Wahlkampf: Parteien reden über Methoden der Auseinandersetzung, aber noch keine finale Übereinkunft

Wie hart wird es im bevorstehenden Bundestagswahlkampf zur Sache gehen? Angesichts der durch die Corona-Situation ohnehin schon gereizten Stimmung, vor allem aber wegen des zu erwartenden knappen Wahlausgangs, ist mit einer besonders kontroversen Aus

„Es geht um die Merkel-Wähler“

Wahlkampf: SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil über Kampagne, Kandidat und Aussichten seiner Partei

Lars Klingbeil hat keinen leichten Job. Der Generalsekretär der SPD verantwortet den Bundestagswahlkampf seiner Partei und muss irgendwie die Überzeugung vermitteln, dass Spitzenkandidat Olaf Scholz tatsächlich noch ins Kanzleramt einziehen kann. Im Interview mit Horizont erklärt Klingbeil, mit welcher Kampagne das gelingen soll, wie sich die SPD organisatorisch dafür aufstellt und warum er vor allem Merkel-Wähler im Blick hat.

Jamaika-Koalition

Bundestagswahl: An den Themenfeldern Digitalisierung und Medien dürfte die Regierungsbildung aus Schwarz-Gelb-Grün kaum scheitern

Die Bundestagswahl ist passé, die Mediengemeinde streitet über den richtigen Presseumgang mit der AfD (siehe Kasten, sorry, rechts) – und CDU/CSU (32,9 Prozent), FDP (10,7 Prozent) und Grüne (8,9 Prozent) sondieren die Möglichkeiten einer gemeinsamen