Eine Beziehung in der Krise«

Medien: Der Markt- und Sozialforscher Jens Lönneker über Nachrichtenverweigerer und Nachrichtenverächter und die wachsende Kritik an der journalistischen Arbeit. Von Uwe Vorkötter

Seit Mitte der 2010er Jahre tut sich eine Kluft auf zwischen den etablierten Medien der Republik und einem Teil ihres Publikums. „Lügenpresse, halt die Fresse“, wurde damals auf rechtspopulistischen Demonstrationen skandiert. Es ging vor allem um Angela Merkels Flüchtlingspolitik. Seitdem hat sich die Kritik an den Medien bis in die Mitte der Gesellschaft ausgebreitet. Ob es um Corona ging oder ob es um den Krieg in der Ukraine geht: Das Vertrauen ihres Publikums müssen sich die Medien neu erarbeiten. Jens Lönneker hat erforscht, woran das liegt und was die News-Branche dagegen tun kann.

„Präsenz gegen Polarisierung“

Frankfurter Buchmesse: Juergen Boos über das Business mit dem Medium Buch, über rechte Verlage, Shitstorms und Boykotte und über Chinesen und Russen, die nicht dabei sind

Ein Medium, dem schon oft die Totenglocken geläutet wurden: Das Buch werde ein Opfer der Digitalisierung werden, wie der Farbfilm und das Tonband. Ach was. Vom 19. Oktober an werden die Hallen in Frankfurt nach zwei Corona-Jahren wieder gut gefüllt sein. Juergen Boos, der Chef der Messe, gibt Auskunft über den kommerziellen Marktplatz und das kulturpolitische Ereignis Frankfurter Buchmesse.

„Bei Google stehe ich auf der schwarzen Liste“

Zeitungen: Der Verleger Valdo Lehari über den Wert des lokalen Journalismus, den Konflikt mit den Tech-Konzernen und die Reform des BDZV

Sieh an, wird es jetzt heißen, Valdo Lehari bewirbt sich via Horizont um die Döpfner-Nachfolge bei den Zeitungsverlegern. Stimmt aber nicht. Unser Interview haben wir verabredet, bevor Döpfner sich zum vorzeitigen Rückzug als BDZV-Präsident entschieden hatte. Absagen wollte Lehari unseren Termin danach aber auch nicht. Ist nicht sein Stil. Und was den Verband angeht: Man wird sehen ...

Renaissance der Rhetorik? Oder eitles Geschwätzel?

Audio-Formate: Eine neue Mündlichkeit macht sich in Wirtschaft und Gesellschaft breit. Ist das gut für unsere Kommunikation? Ein streitiges Gespräch

Alexander Kiock und Stefan Wachtel beraten CEOs. Persönlich. Sie sind Experten für den Auftritt von Spitzenmanagern, ihr Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit. Führungskräfte müssen authentisch wirken, sagt der Rhetorik-Coach Wachtel, nicht authentisch sein. Einspruch, sagt der Stratege Kiock, man versucht zu sehr, die Erwartungen der Öffentlichkeit zu erfüllen.

Operation Goldelse

Hertha BSC: Die alte Dame ist reich, aber nicht vom Erfolg verwöhnt. Carsten Schmidt plant die größte Aufholjagd, die der Fußball je gesehen hat

Seit 100 Tagen ist Carsten Schmidt CEO von Hertha BSC. Der Club steckt im Abstiegskampf, aber der ehemalige Sky-Chef schmiedet Pläne für eine bessere Zukunft. Ein Strategieplan namens Goldelse soll den Hauptstadt-Verein in fünf Jahren sportlich und wirtschaftlich ins Oberhaus des europäischen Fußballs führen – mithilfe der Millionen, die der Investor Lars Windhorst bereitstellt.

Ihr die Kurve, wir die VIP-Lounge?

11 Freunde und Horizont Sportbusiness sind beide 20 Jahre alt – ein Gespräch über Fußballkultur und Fußballbusiness

Wenn wir über Fußball schreiben, meinen wir dann das gleiche Spiel? Philipp Köster, Gründer und Chefredakteur von 11Freunde, sieht seinen Fußball gefährdet – von jenem milliardenschweren Sportbusiness, das wir bei Horizont publizistisch mit Hingabe begleiten. Wir haben uns verabredet zu einem virtuellen Meeting, um unter Kollegen Klartext zu reden: über den Fußball und die Gesellschaft, über Corona, RB Leipzig und Dietmar Hopp, über Gemeinschaft, Choräle und die Ultras. Die besser sind als ihr Ruf. Sagt jedenfalls Philipp Köster.

Kommentar

Hui, ein Shitstorm

Bild, Drosten, HORIZONT, ein Interview ...

In der Horizont-Ausgabe der vergangenen Woche haben wir ein Interview mit Bild-Chefredakteur Julian Reichelt und seinem Vize Paul Ronzheimer veröffentlicht. Die beiden stehen an der Spitze eines der letzten Massenmedien der Republik und sie strahlen

Der andere Blick

Neue Zürcher Zeitung: CEO Felix Graf und Chefredaktor Eric Gujer über das traditionsreiche Schweizer Leitmedium und seine Expansion auf dem deutschen Markt

Die Zeitung heißt Neue Zürcher Zeitung, das ist ein Statement. Sagt Eric Gujer. Ja klar, die NZZ ist nicht einfach nur eine Schweizer Marke, sie ist ein Kulturgut, sie gehört zum nationalen Inventar der Schweiz. Aber sie expandiert kräftig – in Deutschland. Ob inzwischen mehr als die Hälfte ihrer Digitalabonnenten eine Internetadresse mit der Endung .de haben? Dazu wollen Felix Graf und Eric Gujer nichts sagen. Es ist die einzige Frage, die unbeantwortet bleibt.

„Investitionen in die Redaktion lohnen sich“

Tagesspiegel: Seit fünf Jahren positioniert Sebastian Turner den Hauptstadttitel auch als B2B-Medium. Der „Proof of Concept“ ist erbracht, findet er

Der Berliner Zeitungsmarkt ist wieder einmal im Umbruch, nachdem DuMont die Berliner Zeitung und den Berliner Kurier an das Unternehmer-Ehepaar Friedrich verkauft hat. Sebastian Turner, Mitverleger des Tagesspiegels, über Konkurrenz und Kooperation und das Zeitungmachen in der Hauptstadt.

„Wir haben eine Wucht entfaltet“

Player des Jahres: Axel Hellmann und Fredi Bobic über die Renaissance der Frankfurter Eintracht

Am 19. Mai 2018 versank der Traditionsclub Eintracht Frankfurt in einem Meer aus Freudentränen. Als Mijat Gacinovic in der 6. Minute der Nachspielzeit im Berliner Olympiastadion das 3:1 gegen Bayern München erzielte, war klar: Dreißig Jahre nach dem letzten Pokalsieg, ein Jahr nach dem Scheitern im Finale gegen den BVB, würde die Eintracht den DFB-Pokal mit zurück auf den Römerberg bringen. Im Jahr darauf rockte sie die Europa League bis ins Halbfinale. Sportlicher Erfolg ist nur begrenzt planbar, aber dieser Erfolg war kein Zufall. Axel Hellmann und Fredi Bobic geben Auskunft über den Sport, das Business und den gemeinsamen Erfolg.