Epochenwechsel im Packaging

Aus Brüssel und Berlin kommen neue Regulierungen auf Industrie und Handel zu – FMCG-Wirtschaft unter hohem Handlungsdruck

Die Kreislaufökonomie in Europa bricht in eine neue Ära auf. An Verpackungen als bedeutendem Teil des Siedlungsabfalls setzen EU und Bundesregierung mit Wucht Regulierungshebel an. Die Konsumgüterwirtschaft muss jetzt quer durch ihre Produkthüllen-Portfolios konsequent die Materialeffizienz, Recyclingfreundlichkeit, Wiederverwendung und den Rezyklatgehalt optimieren.

Einwegkunststoff-Fonds

Vollzugsregister Divid offen zum Eintragen

Das in Dessau ansässige Umweltbundesamt (Uba) hat die Web-Plattform „Divid“ (lz 07-24) zur Verwaltung der Abgaben an den Einwegkunststofffonds (s. Seite 44) gestartet. Unter Einwegkunststofffonds.de können inländische Hersteller sich registrieren, a

Annähernd gleiches Recht für alle

EU vereinheitlicht die Regulierung der Supply Chain Verpackung – Neue Anforderungen für Industrie und Handel / Von Fritz Flanderka

Die für alle Mitgliedsstaaten verbindliche EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) ist eine tragende Säule des von Brüssel proklamierten Green Deals. Das Regelwerk überspannt den gesamten Lebenszyklus des Wirtschaftsgutes Verpackung und bringt viele Pflichten, aber auch Chancen für alle betroffenen Wirtschaftsbranchen.

Der Einwegkunststofffonds bittet zur Kasse

Gesetz bürdet Wirtschaft knapp eine halbe Milliarde Euro auf – Hohe Geldbußen bei Verstößen – Rechtsunsicherheit bei Lebensmittelverpackungen / Von Dirk Falke

Die Regulierer in Brüssel und Berlin nehmen die Wertschöpfungskette FMCG und deren Lieferanten verstärkt in die Pflicht. Die Sonderabgabe für im laufenden Jahr unterwegs „gelitterte“ Produkte mit Plastikgehalt ist 2025 fällig. Sie soll betroffene Inverkehrbringer auch dazu bewegen, nachhaltigere Lösungen einzusetzen.

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Zusatzbelastung für die FMCG-Wirtschaft - Produktspezifische Tarife und Abgaben an den Einwegkunststofffonds

€ 5,75

„Ökonomische Hebel statt starrer Vorgaben“

PPWR, Kunststoffsteuer, Mehrweg-Angebotspflicht – Branchenübergreifende Wirtschaftsorganisation AGVU plädiert für marktorientierte Regulierung mit Augenmaß

Noch sind viele Details des künftig europaweit einheitlichen Verpackungsrechts nicht konkretisiert. Die Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU), unter deren Dach Konsumgüter- und Verpackungshersteller mit Händlern, Entsorgern und Recyclern kooperieren, mahnt an, Eigenverantwortung und Kreativität der Wirtschaft nicht durch ausufernde politische Eingriffe zu lähmen.

EU-weite Vorgaben mit Bedacht umsetzen

Bereits realisierte Recyclingerfolge dürfen nicht gefährdet, Infrastrukturen nicht überfordert werden – Investoren benötigen Zeit und Sicherheit / Von Diana Uschkoreit

Mittelfristig können EU-weit einheitliche kreislaufwirtschaftliche Standards die Markttransparenz und damit den grenzüberschreitenden Binnenhandel in der Gemeinschaft voranbringen. Jetzt gilt es, Verpackungen gemäß anspruchsvoller Vorgaben zu optimieren und die noch sehr unterschiedlichen Recycling-Infrastrukturen in Europa zu harmonisieren.

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Deutliches Gefälle - Recyclingquote von Siedlungsabfällen 2022 – Angaben in Prozent

€ 5,75

Anti-Plastik-Kurs führt in die Irre

Die PPWR-Verordnung diskriminiert das Packmittel Kunststoff einseitig und ohne Rechtfertigung – Widerspruch zu den Zielen des Green Deal / Von Martin Engelmann

Die Hersteller von Kunststoffverpackungen kritisieren die im Kompromiss über Änderungen an der EU-Verpackungsverordnung hinzugekommenen zahlreichen Sonderregeln für ihre Erzeugnisse. Nicht gerechtfertigt ist auch die Privilegierung von Papier- und Kartonverpackungen im Hinblick auf Verbote, Rezyklateinsatz und Mehrwegpflichten.

EU droht 2025 Kaffeemangel

Wenn Brüssel den Betrieben nicht bald die notwendigen IT-Tools für die „Entwaldungsfrei-VO“ (EuDR) zur Verfügung stellt, droht der EU ab 2025 eine Unterversorgung mit Kaffee. Der Deutsche Kaffeeverband schreibt hierzu an Minister Cem Özdemir. In dem

Vorwurf der Irreführung

Foodwatch verklagt Edeka wegen Palmöl

Foodwatch und das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) haben beim LG Karlsruhe Klage gegen Edeka eingereicht. Edeka bewirbt Pflanzenfett und Margarine der Eigenmarke „Gut&Günstig“ mit dem Label vom Round Table for Sustainable P

Einkauf mit der Maus

Deutschland erwägt, ab Juli Nagetier-Gift zu verbieten. Die Lebensmittelkontrolle ist wegen des nationalen Alleingangs alarmiert und warnt vor einer baldigen Mäuseplage. Gerrit-Milena Falker